Der Wolf und der Hund
Ein magerer und hungriger Wolf trifft auf einen wohlgenährten Hund.
- Woher kommst du, so glänzend und hübsch? Was isst du, damit du so bleibst? Ich bin stärker, aber ich bin hungrig.
- Dir kann es auch gut gehen, wenn du willst, solange du dem Herrn den gleichen Dienst erweist.
- Welchen Dienst?
- Nachts das Haus zu bewachen und Diebe zu verjagen.
- Ja, ich bin dabei! Ich bin dieses Leben der Entbehrungen leid. Es muss schön sein, ein Dach über dem Kopf zu haben und sich den Bauch vollzuschlagen, ohne zu jagen. Ich werde mit dir gehen.
Als er weiterging, sah der Wolf, dass der Hals des Hundes ein wenig gezeichnet war:
- Was ist das für ein Zeichen?
- Ach ... das ist nichts.
- Das würde mich schon interessieren.
- Manchmal halten sie mich angebunden, damit ich mich tagsüber ausruhe und nachts wach bleibe. Aber abends kann ich frei herumlaufen und sie geben mir zu essen.
- Aber wenn du rausgehen willst, hast du dann die Erlaubnis?
- Wann immer du man will willst ... Nein.
- Auf Wiedersehen, mein Freund, ich esse lieber wenig in Freiheit als viel in Gefangenschaft.
Einige Denkanstöße zum Thema
In dieser Fabel unterhalten sich ein Hund und ein Wolf und veranschaulichen in der Vielfalt ihrer Leben die Dualität jeder Situation. Der Dialog verdeutlicht, dass jede Entscheidung eine Konsequenz nach sich zieht und dass kein Leben besser ist als ein anderes: Der Hund und der Wolf wählen unterschiedliche Existenzen, weil sie unterschiedliche Bedürfnisse haben und beide Respekt verdienen.
Individuelle Freiheit
Die Dualität von allem
Respekt
Dialog
Das Rednerpult
Eine parallel zum Boden liegende, leicht angehobene Platte, die fast in der Luft schwebt. Der Betrachter liest von oben, wobei er die Spiegelung des Himmels im Hintergrund sieht. Die beiden Gegensätze, Himmel und Erde, werden auf einer einzigen Ebene betrachtet. Eine Dualität, die zum Nachdenken über individuelle Entscheidungen anregt.